Das Einhorn Tully

Das Einhorn Tully 4.4.2021

Es begab sich einmal zu der Zeit,als die Einhörner im Himmel wohnten und eine böse Krankheit die „Drophteria“ bekamen.Sie bekamen keine Luft mehr und bekamen Schmerzen in den Beinen,sodaß sie nicht mehr richtig laufen konnten.Das wurde so schlimm,dass viele starben.

Das Einhorn Tully ritt mit einem Sack voll Gold nach Nepal zum Himalayagebirge,um den Einhörnern,die übrig geblieben waren und krank wurden,Hilfe zu holen.Das Einhorn Tully war noch gesund geblieben,aber es hatte viele Mühen und Gefahren auf dem Weg nach Nepal zu überwinden.

Tully kam zuerst in das Tal der Schmetterlinge.Sie flatterten aufgeregt um das Einhorn herum.Tully wurde ganz glücklich und zufrieden von dem Rumgeflattere der vielen Schmetterlinge.Aber es wurde auch krank.

Ein Schmetterling mit Namen Flatterlie hatte Sternenstaub zu verschenken.Wenn die Einhörner den einatmeten,wurden sie wieder gesund und konnten wieder atmen und laufen.Das wusste Tully sehr gut.Aber Flatterlie wohnte weit weg im Tal der Schmetterlinge und man musste eine schwierige Hängebrücke,die über einen reissenden Fluß führte,überqueren.

Das schaffte Tully erstmal nicht,denn es war krank geworden und konnte nicht mehr laufen.Es blieb am Fusse des Flusses beim guten Schmetterling Schlingfie und seiner Frau Schattenblue.Schlingfie versprach Tully den Topf,der immer Sternenstaub hatte,zu holen bei Flatterlie und so flatterte er los über die Brücke.Als er aber in der Mitte des Flusses war,krachte die Brücke aufeinmal zusammen und riß entzwei.Jetzt konnte niemand mehr zu Fuß zu Flatterlie gelangen,aber Tully merkte davon nichts.Sie schlief und schlief in dem Haus von Schlingfie.

Als Schlingfie endlich drüben war,flog er schnell zu dem Blumenhaus von Flatterlie.Dort angelangt,klopfte er an und,als Flatterlie öffnete,sagte Schlingfie:“Ich hätte gerne den immervollen Topf mit Sternenstaub.Ich brauche den Sternenstaub für die an Drophteria erkrankten Einhörner.Wenn sie ihn einatmen,werden sie wieder gesund.“ Aber Flatterlie war böse.Er sagte: “Du musst erst die Brücke wieder reparieren,bevor ich dir den immervollen Topf mit Sternenstaub geben kann.“ Schlingfie flog davon und holte seine Frau Schattenblue.Sie hatte eine Nadel und Faden und konnte Gott sei Dank gut nähen.Sie nähte die auseinandergerissenen Teile der Brücke wieder zusammen.Tully schlief immer noch.Als die Brücke wieder im neuesten Glanz erstrahlte,flog Schlingfie ein zweites Mal zu Flatterlie und fragte ihn nach dem Sternenstaubtopf,aber Flatterlie wollte den Schweif mit den Regenbogenfarben von Tully haben.Gesagt,getan,Schlingfie flog heim zu Schattenblue,nahm eine Schere und schnitt den schönen regenbogenfarbenen Schweif von Tully ab.Sofort erwachte Tully und wurde wieder gesund.Es lief zur Brücke,ritt darüber und lief zu dem Blumenhaus von Flatterlie,wo es klingelte.

Als Flatterlie öffnete,bat Tully um den immervollen Topf von Sternenstaub,aber Flatterlie gab ihm ihn nicht,sondern sagte nur: „Er gehört Schlingfie!“ Plötzlich flog Schlingfie vorbei und hielt vor dem Blumenhaus an.Flatterlie nahm den Topf und gab ihn Schlingfie.

Als Schlingfie weggeflogen war und Tully fortgeritten war über den Fluß,wurde Flatterlie krank und starb,weil er keinen immervollen Topf mit Sternenstaub mehr hatte.Da war Schattenblue sehr froh drüber,denn Flatterlie war nunmal sehr böse.

Als die beiden am Haus von Schlingfie ankamen,reiste Tully unverzüglich ab und gab daheim den immervollen Topf mit Sternenstaub dem Bürgermeister von Rainbowhausen.Der verteilte den Sternenstaub sofort in einer einberufenen Versammlung an die kranken Einhörner,die ihn sofort einatmeten und alle gesund wurden.Danach stellte er den Topf für alle sichtbar auf einen Sockel unter eine Glashaube,damit kein Einhorn in Zukunft mehr Drophteria bekommen sollte.

Und,wenn sie nicht gestorben sind,so leben sie glücklich und zufrieden,bis an ihr Lebensende in Rainbowhausen.

(Heidi Grünwedl)