Eine besondere Wanderung
Der Mond steht hier für eine Art Traum, den ich mir unbedingt noch erfüllen wollte, bevor mir dies altersbedingt nicht mehr möglich sein wird. Das Foto machte ich am 16.6. gegen 06:10 Uhr, kurz nachdem ich zu dieser Wanderung aufgebrochen war.

Die Sonne etwa zur gleichen Zeit, so richtig da war sie noch nicht, hat aber dann später während der Wanderung eher gestört, wenn ich mal Fotos machen wollte.
Schon seit einiger Zeit hat mich der Umstand irritiert, dass die längste als Ruheständler gemachte Wanderung mit 28,35 km am 16. September 2019 die 30 km Marke knapp verfehlt hat. Dies zu ändern war der einzige Grund für diese Wanderung und die Wahl fiel nur deshalb auf die Hautes Fagnes, weil es dort trotz vorhandener Steigungen/Gefälle nicht so stark auf und ab geht, als das beispielsweise in den Ardennen oder im Schwarzwald der Fall ist.

Es begann dann auch folgerichtig nicht sonderlich schwierig, sogar die Reste des Kiefernwaldes Noir Flohay sind inzwischen leichter zu erreichen. Da wo das „Brückengeländer“ zu sehen ist geht es links ab – über die „Brücke“ und nicht wie früher irgendwie durch den Bach La Helle/die Hill.

Das ist ein gut ein Jahr alter Steg, der etwa 2/3 der Strecke bis zum Wäldchen trockene Füße garantiert, das restliche Drittel geht über einen Pfad der keine Probleme machte, obwohl es am Vortag dort noch geregnet hatte.

Noir Flohay nach gut einem Zehntel der geplanten Gesamtstrecke. Bei dem Foto habe ich mir quasi einen abbrechen müssen um ein Bild ohne rote Punkte und ohne meinen eigenen Schatten hinzubekommen. Die Sonne störte arg, trotzdem lag die Temperatur zu dem Zeitpunk gerade mal bei 10° C.

Auf dem Weg zum Nachbarwäldchen von Noir Flohay, der Pfad nicht sonderlich weit voraus zu erkennen. Offenbar wandern dort nicht allzu viele Venn-Besucher (ich war dort vorher auch nur ein Mal). Die Gegend da macht einen extrem abgelegenen Eindruck und dem Informierten ist bekannt, dass es in jener Gegend reichlich Gelegenheit gibt, bis zu den Knien im Schlamm einzusacken. Auch die Karten von diesem Gebiet vermitteln dem Kundigen, dass es dort keinen Wasser- und Schlammmangel gibt.

Der Nachbar von Noir Flohay, ebenso Opfer des Brandes von 2011. Deutlichster Unterschied ist der Bodenbewuchs. Die hier zu sehenden Farne gibt es bei Noir Flohay derart auffällig nicht. Dort dominieren Blaubeerpflanzen.

Die Farne nahmen zu, der Weg wurde schlanker. Teilweise hatte ich in diesem Abschnitt den Eindruck einer grünen Hölle. Unangenehm war aber lediglich, dass meine Hose bis über die Knie pitschnass wurde.

Der Wald neben dem Weg (der Weg auf dem Foto links unten) versprach ein baldiges Ende dieses Pfades. Dieser Wald blieb vom Brand anno 2011 weitgehend verschont.

Der Weg wurde noch nicht breiter, der Farn aber höher. Teilweise bin ich dort mit den Händen auf meinem Kopf gelaufen, damit die Arme nicht auch noch nass wurden.

Keine Farne mehr, die Sonne störte immer noch.

Wieder Farne und hinter dem Wald ein Holzsteg, auf dem dann die Hose vom Knie abwärts nicht weiter nass wurde.

Es war kein neuer Holzsteg, vielmehr einer von der Sorte „krumm und schief“.

Auf dem letzten Kilometer vor der 10 km Marke wurde es deutlich weniger feucht.

Danach wurde es für eine Weile einfacher zu wandern, fast wie auf Prachtalleen.

Eine der Wegmarken (km 14) bei dieser Wanderung : das Kreuz im Venn auf dem Richelsley-Felsen. Das Kreuz ist 6 Meter hoch und wiegt ca. 1,4 Tonnen.

Wegmarke bei km 24. Das Russische Kreuz zur Erinnerung an russische Kriegsgefangene, die dort von deutschen Truppen zwischen 1941 und 1945 in einem Lager gehalten und zur Zwangsarbeit im Venn gezwungen wurden. Die Angabe 1940 ist nachweislich falsch, in dem Jahr gab es noch keine russischen Kriegsgefangenen im Einflussbereich der Deutschen Armee.

Die Wanderung wurde nachgerade komfortabel, so einige km vor dem Ziel. Zwar ist der Weg so übel nicht, trotzdem gibt es neuerdings diesen Holzsteg als Verbindung auf dem Weg vom Signal de Botrange zur Baraque Michel.

Noch ein paar hundert Meter weiter noch ein relativ neuer Holzsteg. Der Weg links von diesem Steg ist allerdings hochgradig tückisch, mitunter hatte ich früher dort das Gefühl, der Boden wäre dort gerade mal 50 cm stark und würde auf einer Wasserschicht schwimmen. Das war kein sonderlich angenehmes Gefühl, auf das ich gut verzichten kann.

Und dann war die Wanderung vorbei und für mich ein voller Erfolg. Die 30er Marke ist geknackt und einen Vorsatz für eine Wiederholung im nächsten Jahr gibt es auch. Die Strecke im ersten Drittel gehört ab sofort nur noch zu den deutlich kürzeren "Petit et Grand Bongard Wanderungen", bei 30 km tue ich mir die nicht mehr an.

Die Sonne etwa zur gleichen Zeit, so richtig da war sie noch nicht, hat aber dann später während der Wanderung eher gestört, wenn ich mal Fotos machen wollte.
Schon seit einiger Zeit hat mich der Umstand irritiert, dass die längste als Ruheständler gemachte Wanderung mit 28,35 km am 16. September 2019 die 30 km Marke knapp verfehlt hat. Dies zu ändern war der einzige Grund für diese Wanderung und die Wahl fiel nur deshalb auf die Hautes Fagnes, weil es dort trotz vorhandener Steigungen/Gefälle nicht so stark auf und ab geht, als das beispielsweise in den Ardennen oder im Schwarzwald der Fall ist.

Es begann dann auch folgerichtig nicht sonderlich schwierig, sogar die Reste des Kiefernwaldes Noir Flohay sind inzwischen leichter zu erreichen. Da wo das „Brückengeländer“ zu sehen ist geht es links ab – über die „Brücke“ und nicht wie früher irgendwie durch den Bach La Helle/die Hill.

Das ist ein gut ein Jahr alter Steg, der etwa 2/3 der Strecke bis zum Wäldchen trockene Füße garantiert, das restliche Drittel geht über einen Pfad der keine Probleme machte, obwohl es am Vortag dort noch geregnet hatte.

Noir Flohay nach gut einem Zehntel der geplanten Gesamtstrecke. Bei dem Foto habe ich mir quasi einen abbrechen müssen um ein Bild ohne rote Punkte und ohne meinen eigenen Schatten hinzubekommen. Die Sonne störte arg, trotzdem lag die Temperatur zu dem Zeitpunk gerade mal bei 10° C.

Auf dem Weg zum Nachbarwäldchen von Noir Flohay, der Pfad nicht sonderlich weit voraus zu erkennen. Offenbar wandern dort nicht allzu viele Venn-Besucher (ich war dort vorher auch nur ein Mal). Die Gegend da macht einen extrem abgelegenen Eindruck und dem Informierten ist bekannt, dass es in jener Gegend reichlich Gelegenheit gibt, bis zu den Knien im Schlamm einzusacken. Auch die Karten von diesem Gebiet vermitteln dem Kundigen, dass es dort keinen Wasser- und Schlammmangel gibt.

Der Nachbar von Noir Flohay, ebenso Opfer des Brandes von 2011. Deutlichster Unterschied ist der Bodenbewuchs. Die hier zu sehenden Farne gibt es bei Noir Flohay derart auffällig nicht. Dort dominieren Blaubeerpflanzen.

Die Farne nahmen zu, der Weg wurde schlanker. Teilweise hatte ich in diesem Abschnitt den Eindruck einer grünen Hölle. Unangenehm war aber lediglich, dass meine Hose bis über die Knie pitschnass wurde.

Der Wald neben dem Weg (der Weg auf dem Foto links unten) versprach ein baldiges Ende dieses Pfades. Dieser Wald blieb vom Brand anno 2011 weitgehend verschont.

Der Weg wurde noch nicht breiter, der Farn aber höher. Teilweise bin ich dort mit den Händen auf meinem Kopf gelaufen, damit die Arme nicht auch noch nass wurden.

Keine Farne mehr, die Sonne störte immer noch.

Wieder Farne und hinter dem Wald ein Holzsteg, auf dem dann die Hose vom Knie abwärts nicht weiter nass wurde.

Es war kein neuer Holzsteg, vielmehr einer von der Sorte „krumm und schief“.

Auf dem letzten Kilometer vor der 10 km Marke wurde es deutlich weniger feucht.

Danach wurde es für eine Weile einfacher zu wandern, fast wie auf Prachtalleen.

Eine der Wegmarken (km 14) bei dieser Wanderung : das Kreuz im Venn auf dem Richelsley-Felsen. Das Kreuz ist 6 Meter hoch und wiegt ca. 1,4 Tonnen.

Wegmarke bei km 24. Das Russische Kreuz zur Erinnerung an russische Kriegsgefangene, die dort von deutschen Truppen zwischen 1941 und 1945 in einem Lager gehalten und zur Zwangsarbeit im Venn gezwungen wurden. Die Angabe 1940 ist nachweislich falsch, in dem Jahr gab es noch keine russischen Kriegsgefangenen im Einflussbereich der Deutschen Armee.

Die Wanderung wurde nachgerade komfortabel, so einige km vor dem Ziel. Zwar ist der Weg so übel nicht, trotzdem gibt es neuerdings diesen Holzsteg als Verbindung auf dem Weg vom Signal de Botrange zur Baraque Michel.

Noch ein paar hundert Meter weiter noch ein relativ neuer Holzsteg. Der Weg links von diesem Steg ist allerdings hochgradig tückisch, mitunter hatte ich früher dort das Gefühl, der Boden wäre dort gerade mal 50 cm stark und würde auf einer Wasserschicht schwimmen. Das war kein sonderlich angenehmes Gefühl, auf das ich gut verzichten kann.

Und dann war die Wanderung vorbei und für mich ein voller Erfolg. Die 30er Marke ist geknackt und einen Vorsatz für eine Wiederholung im nächsten Jahr gibt es auch. Die Strecke im ersten Drittel gehört ab sofort nur noch zu den deutlich kürzeren "Petit et Grand Bongard Wanderungen", bei 30 km tue ich mir die nicht mehr an.
Kommentare (19)
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Welche eine schöne Gegend, in der du gewandert bist - pure Natur, so sieht es aus - und nur minimale Eingriffe durch den Menschen.
Ich bin nicht der leidenschaftliche Wanderer wie du. Bewege mich lieber mit den Fahrrad durch die Welt. Aber ich kann mir vorstellen für mich, dass es mir gefallen würde, hier unterwegs zu sein.
Es hat mir Freude bereitet, deine Wanderung gedanklich noch zu wiederholen.
Liebe Grüße gehen zu mit der Hoffnung
dass du noch lange fit genug bist um doch oft unterwegs zu sein.
Angelika
@tranquilla
Herzlichen Dank, liebe Angelika, für deinen netten Kommentar.
Das mit dem fit bleiben hoffe ich natürlich auch. Ich habe auch nach wie vor noch Rennräder mit denen ich losdüsen kann, tue das allerdings seltener, weil die Leidenschaft dafür geringer geworden ist, während ich vom Wandern die Nase nicht vollbekommen kann.
Herzliche Grüße
Hubert
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Wow...lieber Hubert, was für eine Wanderung und Leistung - Hut ab - ❗️
Auch die Umgebung ist schön, nur frage ich mich, machst du solch lange Wanderung ganz allein...das könnte ja auch gefährlich werden...
Nun ja, bist ein erfahrender Wanderer..., aber dennoch, kann immer etwas passieren.
Danke für diese schönen Bilder und viel Spaß auch weiterhin beim wandern.
wünscht
Kristine
@werderanerin
Herzlichen Dank, liebe Kristine für das dicke Lob und deinen Kommentar.
Wenn es unterwegs mal gefährlich würde, könnte meine Lebensgefährtin Himmel und Hölle in Bewegung setzen, denn sie weiß per Localisations App jederzeit wo ich bin und auch ob ich mich noch fortbewege. Wenn es nicht gar so schlimm ist, kann ich natürlich mit dem Handy auch selbst noch Polizei oder Rettungsdienst informieren.
Wenn ich gesundheitliche Probleme habe, gehe ich gar nicht erst los.
Danke auch für deine guten Wünsche für meine zukünftigen Wanderungen
Es wünscht dir ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen
Hubert
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Respekt mal wieder, Hubert. Die Strecken könnten auf den Fotos nur angenehm und harmlos vorkommen, wenn man aber aufmerksam dazwischen liest, erfährt man erst mal, dass es stellenweise gar nicht leicht war.
Von deinen Bildern gefällt mir diesmal diese märchenhafte Aufnahme vom Morgenmond am besten. 👌
@Christine62laechel
Freut mich sehr, Christine, dass schon das erste Foto dieses Berichts dir sehr gut gefällt. Schwer ist so eine Wanderung eigentlich nur während ich sie mache. Nachher, wenn alles gut gegangen ist, wirkt sie schon deutlich weniger schwer. 😃
Ein schönes Wochenende wünscht dir
Hubert
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hallo Hubert-vielen Dank für die schönen Bilder-und ich habe eine Gegend kennen gelernt die ich nicht kannte-auf deinen weiteren Wegen viel Glück-wünscht Mona
@Monalie
Herzlichen Dank, liebe Mona, für deinen Kommentar und dein ungebrochenes Interesse an meinen Wanderungen. 😉
Herzliche Grüße zum Wochenende
Hubert
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vielen Dank für die schönen Bilder und deinen Bericht. Kompliment, das war eine starke Leistung!
LG
globetrotter/Gisela
@Globetrotter
Herzlichen Dank für deinen Kommentar und dein Lob, liebe Gisela.
Freut mich sehr, dass dir mein Bericht und meine Bilder gefallen haben.
Herzliche Grüße zum kommenden Wochenende
Hubert
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Gratulation zu deiner Leistung. Die Schwierigkeitsgrade waren auch nicht ohne. Allein beim Lesen bekam ich Respekt vor den Moorwegen, auch wenn diese zeitweise überbrückt werden konnten durch Holzstege.
Man muss das Venn, glaube ich, auch gut kennen. Trotzdem ziehe ich meinen "Hut" vor deiner Leistung.
Aufschlussreiche Fotos hast du gemacht und wie immer kann man die Wanderung in
Gedanken gut mitgehen. Ganz ehrlich, allein hätte ich mir das niemals zugetraut, selbst wenn ich die Laufleistung schaffen könnte.
Lieben Dank für deinen tollen Bericht und den vielen Erklärungen dazu.
Liebe Grüße von
indeed
@indeed
Liebe Indeed, herzlichen Dank für deinen Kommentar und das dicke Lob.
Das Venn, soweit es das Hohe Venn in Belgien betrifft, kenne ich inzwischen einigermaßen. Diese Wanderung war die 123ste, die ich dort in den letzten 9 Jahren gemacht habe. Insofern sah ich da keine unbekannten Probleme für mich.
Allein unterwegs bin ich bei sehr vielen meiner Wanderungen, und wenn sie länger als 10 km sind sogar bei allen. Interessant vielleicht, dass mir bei dieser Wanderung das erste menschliche Wesen erst nach gut 15 km begegnete. Gegen Ende der Wanderung traf ich dann einige Wanderer mehr.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen
Hubert
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Schöne Aufnahmen lieber Hubert.
Da fällt mir das Lied - Das Wandern ist des Müllers Lust ein.
Wünsche dir schöne Abendstunden ❤️ lichst Marlen
@Marlen13
Herzlichen Dank, liebe Marlen, für deinen Kommentar. Freut mich sehr, dass dir meine Bilder gefallen.
Herzliche Grüße zum Wochenende
Hubert
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Ich bewundere aufrichtig Deinen Ehrgeiz, lieber Hubert. Herzlichen Glückwunsch!
Auch kann ich mich gut in Deine damalige Enttäuschung hineinversetzen, als das gesetzte Ziel von 30 km minimal kürzer ausfiel.
Für manches Teilstrecken-Hindernis (Bild 13/14) wäre eine kleine Machete aber vielleicht mal ganz praktisch.😮😊
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Herzlichen Dank, liebe Rosi, für deinen Kommentar und dein Verständnis für meinen Wunsch, vor allem mir selbst zu beweisen, was ich denn in meinem doch schon fortgeschrittenen Alter noch kann.
Ich hatte die ganze Wanderung übrigens richtig geplant, so mit Zeitplan wann ich wo sein wollte. Mache ich sonst nie. Auch das hat gut geklappt denn geplant war nach spätestens 12 Stunden und 20 Minuten am Ziel zu sein. Vor allem die Pausen sind deutlich kürzer ausgefallen. Für längere war ich unterwegs zu ungeduldig.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende mit herzlichen Grüßen
Hubert
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