Entscheiden

Ein Samenkörnchen wurde reif
und dachte sich
es würd’ beschließen
in weite Welt zu fliegen nun
das will es und so wird‘s geschehen
Bald von dem starken Wind gepackt
dachte das Körnchen
Beschluss richtig
da gibt es vorne eine Wiese
die Endstation für meine Reise
Windrichtung ändert sich nochmal
statt einer Wiese
nichts als Steine
beschließt das Körnchen wieder schnell
Augen zu schließen
und - mal sehen
(Titelbild aus dem Internet)
Kommentare (6)
@JuergenS
Wow, Jürgen, und sogar kein Unkraut, sondern Getreide und Mohn. Beides sieht auf dem Feld schön aus, und später - schmeckt gut.
„Der Wind streut das Samenkorn,
aus dem die Blume der Freiheit wächst.“
- Friedrich Nietzsche – Philosoph, 1844-1900 -
Ja, liebe Christine, und der Wind ist dabei oft der Zufallsgenerator, der somit, fast wie ein Manager, über die Zukunft der späteren Pflanze entscheidet.
Herzliche Grüße
Rosi65
@Rosi65
Schöne Worte, liebe Rosi... Ich glaube, man könnte zwischen einer erträumten, und einer realen Freiheit unterscheiden. Natürlich gibt es auch noch vieles dazwischen. Und was genau daraus wird, könnte man vielleicht sogar mit so einer Gleichung verrechnen:
F= (ExR):U
also:
Freiheit = (Erträumtes x Reales) : Umstände
😉
Mit herzlichen Grüßen
Christine
.....und dann
überall aus Fugen,Ritzen,Spalten,kommt er hervor sich zu entfalten.
Unter einer Dornenhecke,in jeder dunklen Gartenhecke,
wo er Platz zum Leben findet.Waren so meine Gedanken,als ich Dein Gedicht las,liebe Christine
@iverson
Prima, liebe Iverson. So tun es eben diese winzig kleinen Fallschirmspringer: wenn nicht so, dann anders. Hoffnungsvoll, kreativ, aktiv. Wenn nur möglich, möchte man sie gerne nachahmen...
Mit herzlichen Grüßen
Christine
und hier ist das hingeflogene Samenkorn trotz Steinen aufgegangen
