Gottes Schweigen

    In Gottes Schweigen möcht ich tauchen,
stets tiefer sinkend, Schicht für Schicht,
nichts haben, wissen, fragen, brauchen,
kein süßes Nichtstun, keine Pflicht .
    Ich mag es nicht, das Laute, Grelle.
Es kratzt und juckt und reizt und bohrt,
das ständig Wechselnde und Schnelle,
das stets im Hintergrund rumort.
    Im Schweigen möcht´ ich Gott erfahren,
selbst schweigend, Schweigen fern und nah,
Enthüllungen des Unsagbaren:
Gott gibt es nicht, doch er ist da.
    Mein Sein, mein Tod, ein Meer der Gnade,
die öffnet, weitet und befreit.
Statt Hast und Lärmen und Fassade
nur heitere Gelassenheit.


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Kommentare (7)

Agni

Guten Morgen @silesio,
ich bewundere Deine Fähigkeit, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, wir können als Mensch nicht alles selbst denken oder erfahren, aber durch die Gedanken anderer daran teilhaben.
Danke und Grüße von Agni…Peter 

 

U. Petri

Lieber Christoph -
Sehr berührend ist Dein Text - wunderbar laut zu lesen!
Doch: Gott gibt es nicht, doch ist er da???
Vielleicht hat man manchmal genau den Eindruck vom Gegenteil ??

Gedankenvolle Grüße
Ursula

silesio

@U. Petri  
Sehr scharfsinnig beobachtet.
In der Tat, man wird es sicher manchmal auch umgekehrt ausdrücken
Christoph

Roxanna

Dieser Text, lieber Christoph, der auf mich wirkt wie ein Gebet, berührt mich sehr, lieber Christoph, so könnte man sich den Himmel vorstellen.

Herzliche Grüße
Brigitte

Roxanna

@Roxanna  

Da sollte eigentlich nur einmal "lieber Christoph" stehen, aber du weißt ja, doppelt hält besser.
Nochmal einen herzlichen Gruß
Brigitte


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