"KOMMUNIKATION", das Wunder-Wort der neuen Zeit/ Fortsetzung...

1 - VOULEZ-VOUS?
Elternabend in der neunten Klasse. Der Französischlehrer erläutert seine Planung fürs nächste Schuljahr. Eine Mutter meldet sich.
Mutter: "Ich bah da mal eine Frage. Die Schüler sind ja schon in der Neunten, da müssen sie doch langsam auch mal eigenständig Vokabeln lernen. Wie kommunizieren Sie das?"
Lehrer: "Na ja, die Vokabeln lernen wir ja hauptsächlich im Unterricht. Und dann zu den Vokabeltests."
Mutter: "Ja, aber das reicht ja nicht. Wir sind neunte Klasse. Da hatte ich mit Nico schon mehrere Auseinandersetzungen, weil er einfach nicht einsehen will, dass er regelmäßig Vokabeln lernen muss. Auch ohne Test. Sagen Sie das den Schülern?"
Lehrer: "Also, wie wollen die Schüler nicht überfordern. Weil wir ja wissen, wie viel sie auch in den anderen Fächern zu tun haben."
Mutter: "Ja, aber die Vokabeln müssen doch gelernt werden! Am besten täglich. Sagen Sie das den Kindern?"
Lehrer: "Also, wir versuchen, möglichst alltagsnahe Vokabeln lernen zu lassen. Jetzt zum Beispiel gerade Gemüse."
Mutter: "Das ist doch keine Antwort! Ich möchte jetzt mal Ihre Vorgabe wissen. Wie oft sollen die Schüler Vokabeln lernen?"
Lehrer: "Also, das hängt vom individuellen Schüler ab. Das kann man so allgemein nicht sagen. Manchen fehlt es leicht, dem anderen schwer."
Mutter: "Also, eine halbe Stunde pro Tag? Oder pro Woche?"
Lehrer: "Das wäre sicherlich nicht schlecht."
Mutter: "Also, aus meiner Sicht ist eine halbe Stunde pro Tag das absolute Minimum! Können Sie das bitte den Schülern mal klipp und klar sagen?"
Lehrer (zögert): "Also von starren Festlegungen halte ich ehrlich gesagt wenig."
2 - LEHRGELD...
Eine Rentnerin und ihr Sohn mittleren Alters sitzen im Café.
Rentnerin: "Und? Wie geht`s Leon?"
Sohn: "Hat jetzt grad mit seiner Ausbildung angefangen. Als Restaurantfachmann."
Rentnerin: "Du meinst als Kellner!"
Sohn: "Ja. Das ist vielleicht´ ne Ausbeutung. Nach allen Abzügen und Busticket bleiben ihm grad mal 320 Euro.
Rentnerin: "320 Euro? So viel?"
Sohn: "Na hör mal, das sind bei 160 Stunden im Monat zwei Euro Stundenlohn! Da hab ich ja 1984 in der Baumschule noch mehr verdient."
Rentnerin: "320 Euro! Das sind 640 Mark. Als Teenager! Was will er denn bloß mit dem ganzen Geld?"
Sohn: "Mutti, die Mark gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr."
Rentnerin: "Zahlt er wenigstens Miete?"
Sohn: "Wieso sollte er Miete zahlen?"
Rentnerin: "Dafür, dass er bei euch wohnt! Ich musste 1960 noch 50 Mark zu Hause abgeben von dem, was ich verdient habe."
Sohn: "Also, Leon muss nichts abgeben."
Rentnerin: "Früher musste man für `ne Ausbildung Lehrgeld zahlen! und weißt du, wie hoch Papis erstes Gehalt als Lehrer war? 300 Mark!"
Sohn: "Ja. Aber heute kostet schon eine G-Star 150 Euro! Also 300 Mark."
Rentnerin: " Eine was?"
3 - CHRISTLICHE TRADITION...
Auf dem Weihnachtsmarkt. Ein Mann und eine Frau (circa 45 Jahre alt) stehen an einem Tisch neben dem Bratwurststand und trinken Glühwein.
Mann: "Und, was macht ihr am Heiligabend so?"
Frau: "OH, das ist bei uns Tradition: Manfred geht mit den Kindern mittags an die Alster, so dass ich in Ruhe den Baum schmücken kann. Nachmittags gibt´s Pfannenkuchen, dann die Bescherung. Wenn wir
damit durch sind, gibt´s Karpfen, und danach geht´s dann mit alle Mann in den Gottesdienst."
Mann: "Ist nicht dein Ernst!"
Frau: "Doch, das ist bei uns Tradition. Ich liebe den Weihnachtsgottesdienst. ich finde das sehr besinnlich, da kommt so richtig Weihnachtsstimmung auf."
Mann: "Also, ich weiß nicht.."
Frau: "Doch, du musst mal mitkommen. Die Predigt letztes Jahr zum Beispiel die war richtig gut. So, mit der Jesus-Geschichte und dann aber auch aktuelle Themen wie Terror und Integrationsprobleme und so.
Ohne den Gottesdienst wäre Weihnachten kein Weihnachten, das ist so eine Art innere Einkehr, die da stattfindet."
Man: "Geht ihr sonst auch in die Kirche?"
Frau: "Nein, sonst nicht. Früher sind wir noch zu Ostern manchmal gegangen, aber seit ich aus der Kirche ausgetreten bin, gehen wir nur noch zu Weihnachten."
Quelle: "Ich hab dich rein optisch nicht verstanden", von Sören Sieg und Axel Krohn.
Karikatur: Pinterest
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