Ostermenü 2
Frankfurter grüne Soße
Frau Goethe, des Geheimrats Mutter,
die kochte auch mit guter Butter,
mit Schmand und grünen Kräutelein
ein "Frankforder Griii Sößelein.
Im Kräutergarten wuchs im Mai
an Kräutern auch so mancherlei.
Es müssen sieben Kräutlein sein,
ganz jung und zart, gewiegt recht fein.
Heut gibt es schon im Februar,
was damals noch undenkbar war.
Im März wuchs grad einmal das Gras
Und Löwenzahn, der Hasenfraß,
nicht Schnittlauch, Pimpernelle, Kresse,
nicht Borretsch, Estragon, Melesse.
Nicht Petersilie, Kerbel, Dill,
das mag man glauben, wenn man will.
Ob nun Frau Goethe oder nicht.
Das, was für diese Speise spricht,
ist nicht der Koch, der sie erfand.
Sie ist Symbol für dieses Land.
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