Was muss ich? Was darf ich?


Was muss ich? Was darf ich?

    Vieles habe ich gedacht. Selbstverständliches und Außergewöhnliches, Überflüssiges und Notwendiges, Ernstes und Lustiges.
    Manches habe ich getan. Alltägliches und Spektakuläres, Neues und Altgewohntes, Vorbildliches und Durchschnittliches.
    Unendlich viel hab ich geschrieben. Prosa und Poesie, Tragisches und Komisches, Akzeptiertes und Ignoriertes.
   Unzählbar viele Reisen habe ich gemacht, auf unserm schönen Erdball, durch die Rätsel des Universums, durch die Gärten und Wüsten des menschlichen Zusammenlebens.
    Darf ich jetzt mit 90 nicht sagen: Es ist genug! Ich will nicht mehr. Ich sehne mich nach dem Ende? Ich drücke es einmal paradox aus: Es widerspräche menschlicher Freiheit und Erfahrung, etwas nicht dürfen zu müssen.
                 Silesio


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Kommentare (8)

liwo63

Hallo 
Christoph..... warum denke ich bloss in der letzten Zeit soo oft an Dich ?
Vor allem....wenn ich am "freien Stuhl" vorbei radle und an unsere gemeinsame Zeit dort denke.
sollte es Dich doch noch mal in Deine alte Heimat ziehen, dann bist Du hier wieder herzlich willkommen.
es grüsst Dich gaaanz herzlich 
LILO

Phryne

 Ja, lieber Christoph,
da lockst Du sogar mich hinter meinem Ofen hervor und veranlasst mich, die
Distanzierte, ein paar Worte zu finden....................
Es betrübt mich, dass der Funke, mit dem Du Dein Lebtag lang den Tag begrüßt hast, langsam entschwindet ,dass Du darüber schreibst ,lässt uns vorbereitet sein.
So kann sich jeder auf seine Weise von Dir verabschieden ,
Da sitzt Du nun mit weißen Haaren, vergeistigt oder mürrisch ,wie alt dieses Foto wohl ist?
Vielleicht  musst Du es zuerst verabschieden !
Und wie gern hätt ich noch von Dir Deine Zwiesprache mit dem Gevatter in Gedichtform gelesen............
Wer hält wem den Spiegel vor ?
Wem hältst Du den Spiegel vor ?
Leb wohl................................
Phryne
🙏

silesio

@Phryne  
Zum Heulen schön deine Bemerkungen und Fragen.
Ja, viele Fragen und keine Behauptungen!
Und dass du aus deiner Festung herauskommst.
Danke
Christoph

Winterbraut

Irgendwie kann ich deine Sehnsucht nach dem Ende schon verstehen, Christoph.
Du hattest ein reiches Leben - viele Erlebnisse, Eindrücke. Dies  mit allen Sinnen spüren zu dürfen/ können ist ein Geschenk.

Mir ginge es - glaube ich - ähnlich, wenn ich spüren würde, dass die Kräfte nachlassen und ich dem Leben nichts mehr abgewinnen könnte.

Eigentlich ist es egoistisch, einen Menschen festhalten zu wollen, wenn er gehen will.

Aber nur EINER weiß, wann die Zeit dafür da ist.

Liebe Grüße
Ingrid

silesio

@Winterbraut
Liebe Ingrid,
   danke für deine Unterstützung. Es gehört anscheinend Mut dazu, die Todessehnsucht eines Menschen zu bejahen.      Wenn ich sage, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, ist das meine ganz persönliche Meinung, die keineswegs für alle gelten muss. Wenn andere anders entscheiden, gut so!
    Dies Wenige zu einem schier endlosen Thema
              Christoph  

Roxanna

Doch, natürlich darfst du, lieber Christoph sagen, es ist genug. Aber wann der Lebensfaden reißt, das können wir ja nicht selbst bestimmen, außer man würde sich das Leben nehmen. Denkst du auch manchmal darüber nach, ob es noch etwas gibt an dem dein Herz hängt? Oder hast du eigentlich alles schon losgelassen. 

Herzliche Grüße
Brigitte

silesio

@Roxanna  
Um es ganz deutlich zu sagen: Ich werde keinen Selbstmord begehen. Aber ich könnte sofort und auf der Stelle alles loslassen. 
Das Leben kann mir nichts Neues mehr bieten, und deshalb braucht es nicht länger zu dauern
Christoph


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