Wieder bin ich aufgewacht.

Wortskizze 20250414
Nichts hat meinen Schlaf gestört,nur Flüsterknistern im Gemäuer,
kein Türenschlagen vor dem Haus,
kein Tiefengrummeln unterm Keller,
von den Russen kein Beschuss.
Wieder bin ich aufgewacht,
sehe, wie die Morgenröte
langsam über Nebel steigt,
spüre, wie der Sonne Wärme
meine Schläfrigkeit vertreibt.
Wieder hat der Erde Flug
nach der sonnnenlosen Nacht
mir einen lichten Tag vermacht.
„Mach was draus“ ruft er mir zu,
„bedenke Deine Endlichkeit“.
Welchen Sinn kann ich ihm geben
wenn so manches nicht mehr klappt,
wenn des Körpers Kräfte schwinden,
wenn die Augen kaum mehr zeigen
das Schöne, das mir Freude macht?
Also muss ich mich bescheiden
mit jenem, was die Restlaufzeit
noch dem Befinden zugesteht.
Übrig bleibt Alltägliches,
zu Wichtigem mutiert.

Kommentare (2)
Distel1fink7
hat mich sehr berührt !
Bleibt nur noch der Tag, den es jeweils zu leben gibt.
Den , den wir jetzt noch haben
Vielen Dank für die Zeilen.
Distel1fink7
Lieber neuman2n,
auch mich hat Deine Wortskizze berührt und wie gut,Du formulierst Deine Gedanken,
die Dich berühren und lässt uns daran teilhaben,danke.
So lässt Du die Gedanken los und damit "fliegt" so mancher Schmerz vielleicht ein wenig von der Seele,macht Platz für wieder einen neuen Tag,der neue Möglichkeiten bietet,eine Freundlichkeit,ein fremdes Lächeln vielleicht ,Leben in einem neuen Frühling mit den Möglichkeiten,die Dir bleiben,der Hoffnung und Dankbarkeit.
Herzlichst Jackpot-Charlotte