Xochimilco Mexico City- auf UNESCO's Spuren


Xochimilco Mexico City- auf UNESCO's Spuren
Anfang Dezember 2024 durfte ich meinen 70. Geburtstag feiern. Das war ein gutes Datum um endlich die mehr als 22 Millionen Einwohner fassende Stadt México City zu besuchen.

Von Miami aus, erwarteten uns gute 3 1/2 Stunden Flugzeit und eine 2 stündige Zeitverschiebung,. Die Stadt liegt ca 2.300 m hoch ü.d.M. und die Höhe bereitete mir bei der Ankunft leichte Probleme mit der Atmung, was ich aufgrund meines Asthmas aber vorher schon einkalkuliert hatte. Das gab sich aber sehr schnell, und ich war bei der Fahrt ins Hotel erstaunt  darüber, wie sauber diese Stadt war, von einer grossen Smogwolke keine Spur. 

Mexico City ist seit 1987 bei der UNESCO Liste mit der historischen Innenstadt und Xochimilco als Weltkulturerbe eingetragen, später, im Jahre 2007, kam dann noch der Campus der Universität “UNAM” dazu. 
Fasziniert war ich von Xochimilco, einer der 16 Stadtbezirke von Mexico City und ca  25 km von der historischen Innenstadt entfernt.
Die Fahrt für diese Strecke dauerte ca eine Stunde mit dem Taxi. Es gibt eben nicht nur viele Menschen hier, sondern auch sehr viele Fahrzeuge. Hier erwartete uns schon die Touristenattraktion:

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Die trajineras!  Das sind gondelartige, flache bunte Schiffe. Diese werden von den trajineros (den Schiffern) allein mit einem Paddel vorwärts bewegt. Hierzu  stösst er sich nicht nur am Grund ab, sondern, wenn nötig auch an den anderen trajineras. 

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Xochimilco ist für seine “Schwimmenden Gärten”, den chinampas berühmt, die für die Touristen, sowie auch für die Hauptstadtbewohner ein beliebtes Ausflugsziel sind. Sie bestehen aus einem Geflecht künstlich angelegter Kanäle mit einer Gesamtlänge von rund 150 km


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Die Geschichte Xochimilco's geht bis in die präkolumbische Zeit zurück. Zu Beginn der Postklassik war Xochimilco ein wichtiger Stadtstaat, welcher im 15. Jahrhundert von den Azteken unterworfen wurde. 
Die schwimmenden Gärten sind künstliche Inseln, entstanden durch eine innovative Methode der Azteken um Ackerland in einem flachen See zu schaffen. Sie nutzten ein System aus Flechtwerk, das mit Schlamm und Pflanzenmaterial gefüllt wurde, um schwimmende Plattformen zu errichten, die dann im See verankert wurden. Diese Chinampas wurden zu fruchtbaren Gärten, die eine reiche Ernte ermöglichten und die Versorgung der wachsenden Bevölkerung sicherstellten. 

Detailliert geschildert sah es in etwa so aus:

Flechtwerk
Die Azteken fertigten zunächst ein stabiles Flechtwerk aus Schilf oder anderen Pflanzenmaterialien an, das als Basis für die Inseln diente. 

Befestigung:
Dieses Flechtwerk wurde an Holzpfählen befestigt, die im Uferbereich des Sees in den Boden gerammt wurden. 

Befüllung:
Anschließend wurde das Flechtwerk mit Schlamm aus dem See und organischem Material wie Pflanzenresten befüllt, wodurch die Plattformen an Gewicht gewannen und stabilisiert wurden. 

Verankerung:
Durch die Befestigung an den Pfählen und das Eigengewicht der Füllung blieben die Chinampas an Ort und Stelle und bildeten so künstliche Inseln im See.

Anbau:
Auf den Chinampas konnten die Azteken verschiedene Nutzpflanzen wie Mais, Bohnen, Kürbisse und andere Gemüse anbauen. 


Während der Kolonialzeit und den Anfängen der Unabhängigkeit verwandelte sich Xochimilco so zur Kornkammer von Mexico-City.

Heute sind diese Inseln teilweise bebaut und auch bewohnt. Hier befinden sich Restaurants und Souvenierläden.  

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Alles hier ist sehr bunt und lebendig, teilweise auch untermalt von Mariachi Musik, die von vielen trajaneras ertönt.



©globetrotter Juni 2025
Text auszugsweise UNESCO, globetrotter
Bilder: globetrotter

Kommentare (2)

Rosi65


Liebe globetrotter,

diese landwirtschaftliche Technologie der damaligen Azteken ist ja fast schon unglaublich.
Wer sonst käme wohl auf diese ausgefallene Idee künstliche Inseln anzulegen, nur um dort Landwirtschaft anzubauen.
Schön, dass Du diesen ursprünglichen Ort der Azteken-Kultur besuchen konntest.

Viele Grüße
  Rosi65

Globetrotter

@Rosi65  
Liebe Rosie,
ja, ich bin auch immer wieder begeistert, welche Stätten ich schon besichtigen durfte, auf die ich erst durch die UNESCO Liste aufmerksam wurde. Das geht nun fast schon 20 Jahre so. Man darf es wohl auch Kultursucht nennen😂
Vielen Dank fürs Kommentieren
LG Gisela