Asmara
Mein Körper schmerzt. Alles tut weh.
Ich heiße Asmara. Für meinen Vater war ich eine Prinzessin. Wann ich ihn das letzte Mal gesehen habe, weiß ich kaum mehr. Er hatte einen dunklen, kitzeligen Bart und war so liebevoll zu mir. Immer wieder drückte er mich fest an sich. Sein Geruch war der wie unsere Gewürze in der Küchenhöhle.
Mutter will von ihm nicht mehr sprechen. Die gesamte Verwandtschaft flüstert, dass er sich verborgen hält.
Wir haben ein paar Schafe, die zwischen hügeligen Felsen Gras suchen. Auf dem Acker haben wir zwei alte Olivenbäume stehen. Die werden nicht müde, Früchte hervorzubringen. Mit den paar Avocados haben wir Glück. Die gedeihen.
Mein kleiner Bruder und ich werfen Steine auf das Nachbargrundstück. Die Nachbarn mögen uns nicht. Wir mögen sie auch nicht. Das sind so komische Leute. Unlängst zog mich einer an den Haaren, schleifte mich über den Boden und brüllte, dass er mich nie wieder sehen möchte.
Oft kommen diese jungen Männer in Uniform mit Maschinenpistolen vorbei. Manche starren auf meine Brüste, die sich deutlich unter dem Tuch abzeichnen. Flach bin ich nicht mehr.
Onkel Saif.......lebt nicht mehr. Die Cousins sind auch alle fort. Das Leben ist gefährlich. Am besten, ich zeige mich kaum in der Öffentlichkeit.
Trotz geschlossener Augen ist es für mich grell. Bin ich wach oder träume ich? Der Lärm ist unerträglich. Wieder finde ich mich in einer Zelle wieder - allein.
Gerne wäre ich wieder ein kleines Mädchen und spielte mit meinem Bruder zwischen den Hügeln.
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