LUTHERHALDE bei Wimmelburg

Autor: ehemaliges Mitglied



Luthers Vater und der Bergbau


Hans Luder (*ca. 1459, +29.Juni 1530). Zeichnung (C)matmicpic nach L.Cranach d. Ä. Deckfarben auf ölgetränktem Papier,datiert 1527.



Obwohl die hier beschriebene Lokaltät nicht am unmittelbaren "Lutherweg" liegt, ist sie jedoch von fundamentaler Bedeutung für die geschaffenen, bzw. vorhandenen Möglichkeiten einer geistigen (beruflichen) Entwicklung des jungen Martin Luther durch seinen Vater Hans.

Die Familie Luders stammt ursprünglich aus dem thüringischen Möhra. Hier besaß sie ein stattliches Bauerngehöft. Als es zum Erbfall kam, erbte der jüngste Sohn das Gehöft nach lokalem Recht und nicht der Älteste Sohn Hans. Daraufhin war er gezwungen seinen Lebensunterhalt andersweitig zu suchen. Er soll wohl im bechbarten Eisenacher Kupferschieferberbau erste Erfahrungen gemacht haben. Daraufhin siedelte er nach Eisleben um. Dem jungen Paar von Hans und Margarete wurde dann am 10. November 1483 der Sohn Martin geboren. Hans verdingte sich als "Berghäuer (Berghauer)", war arbeits- ubd sparsam und kam zu gewissem Wohlstand. Er wurde Teilhaber an einer kl. Bergwerksgesellschaft (Kreditgeber) und Hüttenmeister. Zur Hütte gehörte immer eine gewisse Anzahl Gruben/Schächte/Bergwerke die auf der Basis des geltenden Bergregalrechtes (Cuxen) betrieben wurden. Die wirtschaftliche Erfolg der Familie Luder basierte auf drei Aspekten: Bergwerk- und Hüttenbesitz, Landbesitz und möglicher Geldverlei.


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Der Bergknapp. Holzschnitt Jost Ammann, Vers Hans Sachs 1568.


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Einfahrende Bergleut. Georg Agricola, De Re Metallica Libri XII, 1556.




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Drei Schmelzöfen. Georg Agricola, De Re Metallica Libri XII, 1556.


Vater Luder beteidigte sich später noch an einer weiteren Bergbaugesellschaft und verfügte über mehrer Schächte und Hütten.

Seine Finanzen erlaubt es 1501, seinem Sohn Martin ein Studium an der Erfurter Universität beginnen zu lassen.
Mathesius sagt über den Studenten Martin: "Sein lieber Vater, Hans Luther, hat ihm auch von seinem ehrlichen Berggute und dem Ertrage zweier Feueröfen zu Erfurt studieren lassen".

Ein Dokument der Aktivitäten und des Wohlstandes Hans Luders stellt somit diese letzte erhalten Halde bei Wimmelburg dar.


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Tafel an der Lutherhalde



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Die Lutherhalde, Blick nach Norden.



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Lutherhalde, Schlackenmasterial, (Nahbild).


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Typische Schlackeproben aus dem Mansfelder Land



Martin Luther selber hat sich später auch immer wieder wohlwollend über die Bergleute und ihre schwere Arbeit im Berg geäußert!


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Luther zusammen mit einem Mansfelder Grafen (Albrecht VII ?). Bleiglasfenster Schlosskirche Mansfeld.


Literatur

Agricola, Georgius, De natura fossilium, 1546.
Agricola, Georg ,De re metallica, liberi XII, 1556.
Freydank, Hans; Martin Luther und der Bergbau in: Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen im preußischen Staate, Bd. 81 S. B 315 f
Reizig Christine & Müller, Gunter, Martin Luther und der Bergbau. Wittenberg 2000.
Treu, Martin, "…von daher bin ich". Martin Luther und der Bergbau im Mansfelder Land. Eisleben 2000.
Schade, Werner, Lucas Cranach der Ältere, Zeichnungen. Insel-Bücherei Nr.970, Leipzig 1978.
Schloss Mansfeld. "Kleiner Kunstführer", 1997.


Bildnachweis

Alle Fotos/ Abbildungen vom Autor "analyticus" alias (c)matmicpic.



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