Internationale Politik Friedensnobelpreis

ingo
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Friedensnobelpreis
geschrieben von ingo
Der Friedensnobelpreis wurde dem Chinesen Liu Xiaobo zuerkannt, und die chinesische Regierung spuckt Gift und Galle. Diese Verleihung erinnert mich an die an Sacharow. Bleibt zu hoffen, dass die "Geschichte Liu" in einigen Jahren ebensogut ausgeht. Sacharow konnte immerhin auch (gerade eben) noch die Perestroika erleben.
hugo
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von hugo
als Antwort auf ingo vom 08.10.2010, 14:25:06
Der Friedensnobelpreis wurde dem Chinesen Liu Xiaobo zuerkannt
uff,, da fällt mir ja ein Stein von der Leber
und ich befürchtete schon Schlimmes.

Liu sitzt im Knast aus Gründen die ich nicht nachvollziehen kann,,,und der den ich meine der ist in Freiheit obwohl,,,,ich mir das vorstellen könnte,,

es gibt eben doch noch ein wenig /zwar zu wenig aber immerhin/ Gerechtigkeit auf dieser Welt
*g*

hugo
Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 08.10.2010, 18:16:05
als ich gestern in den nachrichten hörte, das evtl. helmut kohl gekrönt werden könnte, hatte ich den wunsch "lasst es lieber fred feuerstein" sein.

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hugo
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.10.2010, 19:57:44
als ich gestern in den nachrichten hörte, das evtl. helmut kohl gekrönt werden könnte, hatte ich den wunsch "lasst es lieber fred feuerstein" sein. (plumpudding)

hm Feuerstein ?? lebt der denn überhaupt noch ? war der nicht mal der Chef vom Harald Schmidt ?

hugo

andreadoria
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf ingo vom 08.10.2010, 14:25:06
"Der Friedensnobelpreis gilt als die bedeutendste internationale Auszeichnung im Bemühen um eine friedlichere Welt. Stifter des Preises ist der schwedische Erfinder des Dynamits, Alfred Nobel (1833-1896). In seinem Testament beauftragte er das norwegische Parlament, jährlich bis zu drei Personen oder Organisationen für ihre Verdienste auszuzeichnen.

Die Preisträger sollen „den besten oder größten Einsatz für Brüderlichkeit zwischen Staaten, für die Abschaffung oder Abrüstung von stehenden Heeren sowie für die Organisation und Förderung von Friedenskonferenzen” gezeigt haben."


Was eigentlich hat dieser chinesische Häftling, dessen Namen keiner kennt, dessen "Taten für den Weltfrieden" keiner kennt, eigentlich bewerkstelligt, im Sinne Alfred Nobels tätig geworden zu sein, um diesen bedeutenden Preis zu erhalten?

Im gleichen Maß könnten ja dann auch Vera Lengsfeld/Wollenberger, Freya Klier oder gar Eppelmann noch auf späte Meriten hoffen?

Fehlt nur noch, dass demnächst dieser alberne tibetanische Dauerkicherer dafür ausgewählt wird. Dann wäre die Beliebigkeit dieses Preies allerdings endgültig nachgewiesen.
hugo
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von hugo
als Antwort auf andreadoria vom 12.10.2010, 23:18:12
hm andreadoria,, der Lama,,also ich denke, das der schon vor ca 20 Jahren das Ding erhalten hat. Damals wunderten wir uns, weil er ja ursprünglich ein Verehrer der chiesischen Führung war,,,und es war nicht vorstellbar das der Nobel-Ausschuss in dieser Richtung aktiv werde,,

aber, naja wie gesagt,,heute ist ja fast alles möglich,,sogar im Vorgriff auf zu erwartende Leistungen oder um irgendwelche unbequeme bzw "böse" Regims zu ärgern,,wurden schon Orden verteilt.

gut bekannt ist z.B der Fall Ossietzky, der im KZ saß,,,,aber ob es ihm geholfen oder geschadte hat wird wohl unterschiedlich gewertet ,,und das wird auch beim Chinesen so sein,,ich bin da ziemlich unsicher,,

hugo





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andreadoria
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von andreadoria
als Antwort auf hugo vom 12.10.2010, 23:36:24
@hugo

ich weiß doch, dass diese Re-inkarnation damals den Friedensnobelpreis erhalten hatte, für was, wusste schon damals kein Mensch. Vermutlich einmal mehr eine rein politische Wahl, im Jahr 89 natürlich kontra-China.

Mit ein bißchen Arsch-in-der-Hose müssten bspw. Mandela, Gorbatschow oder auch Al Gore dem "Nobelpreiskomitee" den ihnen ehemals an die bebende Brust gehefteten Klimperorden vor die Füße werfen.
Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf andreadoria vom 12.10.2010, 23:59:35


ganz deiner meinung andreadoria.
dazu einen artikel der über die "nachdenkseiten" zu finden ist.







"Bundesrepublik China 11.10.2010
BERLIN/BEIJING
(Eigener Bericht)


Einhellig bejubelt Berlin die Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo. Bundeskanzlerin Merkel habe sich in der Vergangenheit bereits für die Freilassung des chinesischen "Dissidenten" eingesetzt und werde dies weiterhin tun, erklärt ein Regierungssprecher. Liu habe den Preis für seinen "Kampf für fundamentale Menschenrechte in China" erhalten, schreibt das Auswärtige Amt. Tatsächlich laufen Lius Forderungen auf nicht weniger denn den Umsturz der Volksrepublik China hinaus. Die von ihm mitverfasste "Charter 08" ist im Unterschied zu den Petitionen anderer chinesischer "Dissidenten" keine Menschenrechtsresolution, sondern vielmehr ein umfassendes politisches Programm, das eine grundsätzliche Umgestaltung Chinas verlangt, darunter den Aufbau eines föderativen Bundesstaates nach dem Modell der Bundesrepublik Deutschland, der vollständig mit jahrtausendealten chinesischen Staatstraditionen bricht. Zudem sollen die seit Gründung der Volksrepublik vollzogenen Nationalisierungsmaßnahmen rückgängig gemacht werden; dies beinhaltet die Landreform, der Kleinbauern bis heute ihre Existenz verdanken, und erfüllt Forderungen nach China expandierender westlicher Konzerne.

Sturz ins Chaos
Kern der von Berlin bejubelten "Charter 08", die im Jahr 2008 veröffentlicht wurde und deren Name der 1977 verfassten "Charta 77" tschechoslowakischer Oppositioneller nachempfunden ist, ist die vollständige Umgestaltung der Volksrepublik China nach westlichem Modell. Dass es diesen Versuch, China durch Adaption westlicher Systeme zu "modernisieren", tatsächlich schon einmal gab, wird in der "Charter 08" nicht weiter thematisiert. Ebenso wenig wird eine Aussage darüber getroffen, wie ein erneutes Scheitern einer solchen Umgestaltung verhindert werden könnte. 1911 stürzten bürgerliche Revolutionäre unter der Führung Sun Yat-sens die letzte Kaiserdynastie Chinas und versuchten, dem Land eine westliche Verfassung zu geben. Das Modell funktionierte nicht, China versank in Bürgerkrieg und Chaos. Die damalige Regierungspartei Guomindang ("nationale/nationalistische Volkspartei") konnte die territoriale Integrität des Landes nicht sicherstellen und griff spätestens seit Ende der 1920er Jahre immer offener zu einer unverhüllt diktatorischen Regierungsform, die sich letztlich zur Guomindang-Einparteiendiktatur auswuchs. Der Angriff Japans auf die schutzlos gewordene Republik China im Jahr 1937 legte die Schwächen dieses Systems offen; es folgte schließlich die Revolution, die zur Gründung der Volksrepublik China führte.

Ausverkauf
Besonders radikal nehmen sich die wirtschaftspolitischen Vorstellungen der "Charter 08" aus. Das Papier fordert eine umfassende Privatisierung und die Zerschlagung der Staatsbetriebe.[1] In der Volksrepublik China besteht ein Recht auf privates Eigentum; tatsächlich ist der private Bereich in den letzten 25 Jahren immer stärker gewachsen und nimmt - nach den Betrieben in Staatsbesitz - den zweiten Rang unter den Besitzformen ein. Inwieweit die Forderung, die Staatsbetriebe zu zerschlagen, die den weitaus größten Teil des "Gemeineigentums" bilden, in China auf Sympathie stößt, muss zumindest bezweifelt werden: Tatsächlich breitet sich in der Volksrepublik wachsender Unmut über die Privatisierungen der letzten Jahrzehnte aus; immer häufiger werden Forderungen nach "mehr Gleichheit" bzw. nach - begrenzter - Rückkehr zur Planwirtschaft laut. Die "Charter 08" geht hierbei einen vollkommen entgegengesetzten Weg und fordert eine Komplettprivatisierung - in einer Weltwirtschaftskrise, die der öffentlichen Zustimmung zu neoklassischen ("neoliberalen") Wirtschaftsmodellen international Abbruch tat. Die Autoren der "Charter 08" entsprechen mit dieser Forderung den Wünschen westlicher Konzerne, die in China expandieren - bei diesen wurden immer wieder Plädoyers für die Abschaffung der Beschränkungen insbesondere ausländischen Privatbesitzes laut.

Kleinbauern vertreiben?
Weit über diese Forderungen hinausgehend verlangt die "Charter 08", die Bodenreform rückgängig zu machen und Grund und Boden wieder zu privatisieren.[2] Die Bodenreform, die seit 1950 in mehreren Phasen stattfand, enteignete zunächst die Großgrundbesitzer und Kriegsverbrecher und verteilte deren vormaligen Besitz auf kleine und mittlere Bauern. Die seit Mitte der 1950er Jahre durchgeführte Kollektivierung - die Zusammenfassung der Bauern in Genossenschaften und Volkskommunen - ist seit Ende der 1970er Jahre wieder weitgehend rückgängig gemacht worden; heute ist es den chinesischen Bauern freigestellt, ob sie in privater Form oder in Kooperativen und Genossenschaften wirtschaften wollen. Zur bis heute gültigen Nationalisierung des Bodens, des am weitesten gehenden Schrittes der Bodenreform, kam es erst ab Ende der 1950er Jahre; seitdem wird sämtlicher Grund und damit auch der Boden, den die Bauern bebauen, auf Lebenszeit - und mit besonderer Erbbegünstigung der Nachkommen - vom Staat verpachtet. Die in Berlin gelobte "Charter 08" fordert ausdrücklich die Reprivatisierung des Bodens; in welcher juristischen und praktischen Form die Verteilung des Landes an arme und mittlere Bauern nun nach 60 Jahren rückgängig gemacht werden soll, wird nicht ausdrücklich beschrieben.

Totaler Bruch
Die Forderungen nach einer Revision der Verfassung und nach Gründung einer 'Bundesrepublik China' laufen auf die Zerschlagung der Volksrepublik China hinaus.[3] Die wesentlichen Revisionen betreffen dabei weniger die "Meinungsfreiheit" oder "Demokratie", sondern die politisch-ökonomische Ordnung. Entgegen aller chinesischen Tradition wird dem politischen Zentralismus eine Absage erteilt; gemeinsam mit Hongkong und Macao, deren politische Systeme bewahrt werden müssten, soll eine föderativ verfasste "Bundesrepublik China" errichtet werden. China ist seit Jahrtausenden ein zentralistisch ausgerichteter Staat. Bereits in der Qin-Dynastie fand vor rund 2.500 Jahren eine Vereinheitlichung der Maße, der Gewichte und der Währung sowie die Etablierung eines strikt zentralistisch auf Hauptstadt und Kaiser ausgerichteten Systems statt. Seitdem haben sämtliche politischen Systeme von den verschiedenen Kaiserdynastien über die national-bürgerliche "Republik China" von 1911 bis zur Volksrepublik an der Vorstellung festgehalten, das riesige Land mit Dutzenden Nationalitäten und Provinzen zentralistisch verwalten zu wollen. Die Forderung nach Föderalismus bezieht sich, ohne dass dieses Vorbild ausdrücklich genannt wird, auf das System unter anderem der Bundesrepublik Deutschland. Die Frage, wie ein Land mit 1,44 Milliarden Einwohnern und einer riesigen territorialen Ausdehnung föderativ verwaltet und zugleich als Nationalstaat intakt gehalten werden könne, findet in der "Charter 08" keine Antwort.

Freiheit für den Umsturz Chinas
Im Einklang mit sämtlichen westlichen Regierungschefs setzt sich auch die Bundeskanzlerin für Liu Xiaobo ein, der wegen der Forderung nach einem Umsturz der Volksrepublik eine Haftstrafe absitzen muss. Berlin, das nicht dafür bekannt ist, etwaigen Umsturzplanungen im eigenen Land mit Sympathie gegenüberzustehen, verlangt seine Freilassung.[4] Die "Charter 08" wird, seit Lius Nominierung für den Friedensnobelpreis bekanntgegeben wurde, in der Bundesrepublik zunehmend rezipiert und ins Deutsche übersetzt.[5] Breite Aufmerksamkeit in den Leitmedien ist dem Dokument sicher. Damit hat - über das Bemühen, den politischen Rivalen China zu schwächen, hinaus - die antichinesische Agitation in Deutschland ein neues Element, das in Zukunft bei Kampagnen gegen Beijing, wie sie im Westen zuletzt vor der Olympiade 2008 stattfanden [6], genutzt werden kann.

[1], [2] China's Charter 08 Ziffer 14; www.nybooks.com/articles/archives/2009/jan/15/chinas-charter-08/. S. auch Deutschland gegen China (III)
[3] China's Charter 08 Ziffern 1 und 18
[4] Chinas Herrscher stemmen sich gegen den Westen; www.spiegel.de 08.10.2010
[5] s. etwa www.oai.de/de/publikationen/oai-blog/42-kaleidoskop/155-liu-x
[6] s. dazu Die Fackellauf-Kampagne"
hugo
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.10.2010, 07:08:23
hm,,,dolly dann hat dieser Chinese indirekt nichts weiter vorgehabt als sein Land dem Weltmarkt noch westeuropäisch-amerikanischen Vorstellungen und den Wünschen westlicher Großkonzerne zu öffnen ?

na, dann ists doch klar das dieses "Unrechtsregime" ihn als Ketzer, der die "Errungenschaften des Komm. Partei Chinas" dem Raubtierkapitalismus zum Frass vorwerfen möchte, aussortiert und in Sicherungsverwahrung nimmt.

Da hat er ja fast drum gebettelt, zumal er ja wissen sollte das "Die" im Bedarfsfalle -siehe 1989- nicht nur einen "Platz für den himmlischen Frieden" einrichten, notfalls diesen auch mit Panzern und Gewehren "säubern".

Was mich ein wenig irritiert,,vonwegen Unrechtsstaat usw,,,
da kann ein Dissident, ein Volksfeind erster Klasse aus seinem Käfig -oder hat er gar eine richtige Zelle ? also der kann telefonieren seine Frau empfangen Internetauftritte organisieren,,ist das nicht entsetzlich ??

Wo doch Jedermann heutzutage weiss das der Beste aller Staaten dieser Erde, die Vorzeigedemokratie, das freieste Land der Welt, mit solchen Volksfeinden bzw mit Menschen die man dafür hält,,gaanz anders umgeht,,oder gabs in Abu-Ghuraib Internetanschluss für die Gefangenen, gibts in Guantanamo Familienbesuche, ist dort Folter verboten ??

nun bin ich am Grübeln wer oder was ,,,wie erkenne ich einen Staat der Gnade vor Recht oder umgekehrt ,,,

also ich muss beide Augen gaaanz dolle zudrücken dann seh ich den Rechtsstaat USA und den Unrechtsstaat China vor mir,,zwar sehr verschwommen,,,aber strahlend zumindest der Friedensnobelpreis auf der Brust beim Ami, dessen Vorgänger wohl mit dem obersten Boss der Chinesen zusammen möglichst gemeinsam im Knast sitzen sollte,,,wenn ich sie nach meinen Menschenrechtsgesichtspunkten bewerte.

hallo andreadoria,,Mandela, Gorbatschow, Al Gore ,, die Liste ließe sich erweitern,,,aber so völlig unumstritten sind im Nachhinein betrachtet auch diese Leute nicht, nur, wer ist heutzutage schon völlig sauber ?
hugo
miriam
miriam
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Re: Friedensnobelpreis
geschrieben von miriam
So langsam wird man hier an die Zeiten hinter den Eisernen Vorhang, erinnert.

Auf welcher Seite die Kritiker der Vergabe des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo sich damals, also hinter den Eisernen Vorhang befanden - ist leicht zu erkennen.

Welche ihre Funktion in jenen Zeiten war, darüber kann man nur Mutmassungen anstellen.

Miriam

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