Bald in Rente? Tipps für die Lebensabend-Finanzplanung

Die meisten Erwerbstätigen freuen sich auf den dritten Lebensabschnitt: Endlich Zeit für Hobbys, Freunde, Familie und das Reisen. Doch das kostet auch Geld. Und wer einen gewissen Lebensstandard im Alter halten möchte, kommt um die finanzielle Vorsorge nicht herum – auch kurz vor der Rente. Denn die Versorgung- und Rentenlücke wird immer größer, vielen Menschen droht die Altersarmut.
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©nattanan23 | Pixabay.com

Rentenauskunft prüfen

Die gesetzliche Rentenversicherung verschickt an alle Versicherten Jahr für Jahr ein Schreiben zum Stand ihrer Rente, die sogenannte Renteninformation. Ab dem 55. Lebensjahr wird diese von der Rentenauskunft ersetzt, die neben einem aktuellen Versicherungsverlauf ausführliche Informationen zu den einzelnen Altersrenten, zur Erwerbsminderungsrente und zur Hinterbliebenenrente auflistet. Die Rentenauskunft können Versicherte auch früher anfordern. 
 
Bald-Ruheständler sollten spätestens jetzt prüfen, ob alle rentenrechtlichen Zeiten richtig und vollständig erfasst wurden: Ist der Ausbildungszeitraum enthalten? Sind Erziehungszeiten oder Pflegezeiten von Angehörigen gespeichert? Gibt es Lücken oder Fragen? Betroffene klären diese am besten sofort mit der Rentenversicherung. 
 
Außerdem gibt es für gesetzlich Rentenversicherte eventuell die Möglichkeit, Nachzahlungen für bestimmte Zeiten zu leisten, um den Rentenanspruch zu steigern. 

Rente nachträglich mit Einmalzahlungen erhöhen

Wer nach der Überprüfung und Berechnung aller vorhandenen finanziellen Absicherungen feststellt, dass es nicht fürs Alter reicht, hat noch ein paar Alternativen. So lassen sich die späteren Altersbezüge durch freiwillige Einmalzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung steigern. Das rentiert sich aber erst bei größeren Summen, zum Beispiel nach einer größeren Erbschaft.
 
Zudem ist es auch im späteren Lebensabschnitt meist möglich, mit der Basis-Rente, auch Rürup-Rente genannt, vorzusorgen. Beim Abschluss der Basis-Rente ist für Menschen mit Familie der Hinterbliebenenschutz empfehlenswert. Die Einmalbeiträge für die spätere zusätzliche Leibrente sind zwar verhältnismäßig hoch, aber steuerlich absetzbar. Erwerbstätige, die viel Steuern zahlen, sparen dadurch bares Geld – welches sie wiederum in die Altersvorsorge investieren können.
 
Eine andere Form der Leibrente bieten private Versicherer. Bei der sogenannten Sofortrente wird ihr vorhandenes Vermögen in eine lebenslange Rente umgewandelt. Diese wird ab einem Zeitpunkt nach Wahl monatlich ausgezahlt. Bei der Vereinbarung eine Rentengarantiezeit profitieren unter Umständen auch Familienangehörige von den Zahlungen.

Früher oder später in Rente gehen 

Personen, die möglichst früh in die Rente gehen wollen, können ebenfalls freiwillige Ausgleichsbeträge zahlen, um eine spätere Rentenminderung zu vermeiden. Das heißt, sie gehen zwar früher in Rente, aber erhalten dank der Ausgleichszahlung trotzdem die volle Rente. Außerdem dürfen sie bei einer vorgezogenen Altersrente bis zu 6.300 Euro pro Jahr dazuverdienen, ohne dass dieser Betrag mit der Rente abgerechnet wird.
 
Wer die Regelaltersrente erreicht hat, aber gerne arbeitet und sich noch fit fühlt, kann auch weiterarbeiten. Für jeden zusätzlichen Arbeitsmonat erhöht sich die gesetzliche Rente um 0,5 Prozentpunkte. Ein Rentenanspruch von zum Beispiel 1.100 Euro erhöht sich so nach zwei Jahren auf 1.232 Euro.
 

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