Versicherungen für Senioren: Im Alter richtig versichern

Mit fortschreitendem Alter mehren sich Fälle, in denen ein Versicherungsschutz viel Geld und Ärger sparen könnte. Leider lohnen sich viele Versicherungen nur, wenn man sie frühzeitig abschließt. Doch manchmal ist Versichern auch noch bei späterem Entschluss sinnvoll. Gleichzeitig sollte man darauf achten, alte Versicherungen anzupassen.
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Versichern wird im Alter oftmals teurer. Daher ist der erste Schritt der sinnvollen Versicherung, bestehende Versicherungen auf ihre Sinnhaftigkeit zu prüfen. Viele Policen besitzt man schon seit Jahrzehnten und es ist möglich, dass sie den Lebensumständen nicht mehr angemessen sind. Während man im Berufsleben jährlich noch zehntausende an Kilometern auf der Straße verbracht hat, kann es sein, dass man nach dem Renteneintritt außer wenigen Kurzstrecken nur noch hin und wieder in den Urlaub fährt. Daher lohnt es sich häufig, die Kfz-Haftpflicht auf ihre Kilometerangaben zu überprüfen. Je weniger Kilometer man versichert, um so günstiger können die Beiträge ausfallen.

Auch die Sinnhaftigkeit von Hausratsversicherungen sollte überprüft werden. Wenn man den Hausstand in der Rente verkleinert oder in eine Wohneinrichtung zieht, kann es sein, dass sich eine vor langer Zeit abgeschlossene Hausratsversicherung nicht mehr lohnt. Zieht man mit den eigenen Kindern zusammen, entfällt der Bedarf zu einem solchen Schutz gegebenenfalls ohnehin. In einem solchen Fall sollte man auch überprüfen, ob die Haftpflicht der Kinder den Schutz von Eltern im eigenen Hause mit abdeckt.

Zusatzpflegeversicherung

Mit Zusatzpflegeversicherungen setzt man sich nur ungern auseinander, doch sie kann den Alltag im Pflegeheim, sollte man es denn benötigen, für einen selbst und für Angehörige sehr erleichtern. Die Kosten für die Pflege übernimmt eigentlich die gesetzliche Krankenkasse. Die Kassen versuchen jedoch zu sparen und so muss man unter Umständen um jede Leistung kämpfen. Einige Leistungen werden gar nicht anerkannt und die Kosten bleiben bei einem selbst oder bei den Angehörigen liegen. Private Zusatzpflegeversicherungen ergänzen den Schutz, wo die Kasse nicht leisten kann.

Bei Zusatzpflegeversicherungen unterscheidet man zwischen drei Modellen:
 
  • Pflegerentenversicherungen,
  • Pflegetagegeldversicherungen und
  • Pflegekostenversicherungen
Die ersten beiden Versicherungsformen schütten regelmäßig Geld aus, wenn ein zuvor festgelegter Pflegegrad erreicht wird. Pflegerentenversicherungen zahlen im Versicherungsfall eine monatliche Rente. Sie sind recht teuer und sollten früh abgeschlossen werden, um sich zu rentieren. Dafür erleichtern sie alle Beteiligten, da die Abrechnungsproblematik, die bei der gesetzlichen Pflegeversicherung entsteht, durch die regelmäßigen Zahlungen entfällt. Solche Policen ermöglichen außerdem einen höheren Grad an Selbstbestimmung, da man nicht an die Vorgaben der gesetzlichen Pflegeversicherung gebunden ist.

Pflegetagegeldversicherungen bringen die gleichen Vorteile, sind aber beliebter, da sie nicht so teuer sind wie Pflegerentenversicherungen. Sie können sich unter Umständen auch zu einem späteren Abschlussdatum lohnen. Pflegekostenversicherungen ergänzen lediglich die Kosten, die von der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht abgedeckt werden. Angehörige werden so finanziell entlastet, ein Aufwand entsteht durch die Notwendigkeit zur Geltendmachung trotzdem.

Sterbegeldversicherungen

Auch das Thema des eigenen Ablebens ist nichts, womit man sich gerne beschäftigt. Um seine Angehörigen zu entlasten, sollte man sich dennoch damit befassen. Neben Vorsorgeverträgen mit Bestattungsunternehmen und einem klaren Testament gibt es eine weitere Möglichkeit, Kinder und Ehepartner nach dem eigenen Tod nicht zusätzlich mit Entscheidungen und Kosten zu Belasten. Eine Sterbegeldversicherung zahlt direkt nach dem Tod eine Summe an festgelegte Begünstigte aus, um Bestattungs- und Grabpflegekosten zu decken. Sie können recht flexibel eingezahlt werden, viele Versicherungen erlauben die Festlegung einer Einzahlungsdauer, die mit einem gewissen Alter endet. Der Versicherungsschutz bleibt darüber hinaus bestehen. Sterbegeldversicherungen, auch Begräbnis- oder Bestattungsversicherungen genannt, sind als Begräbnisvorsorge geschützt und können so nicht zur Kostendeckung der eigenen Pflege eingezogen werden.
 

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