Forum Wissenschaften Anthropologie / Psychologie "Freud, Hysterie und Ödipuskomplex"

Anthropologie / Psychologie "Freud, Hysterie und Ödipuskomplex"

olga64
olga64
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RE: "Freud, Hysterie und Ödipuskomplex"
geschrieben von olga64
als Antwort auf BerndHeinrich vom 21.05.2025, 21:20:21
 
 
Ich gehe erst einmal nicht davon aus, dass Sie andeuten wollen, ich würde nur behaupten, ich hätte eine Ausbildung zum Psychotherapeuten. Was mir persönlich im übrigen gleichgültig wäre.


Bitte entschuldigen Sie, wenn ich mir einen gewissen Sarkasmus, in meiner Replik nicht verkeifen wollte.

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Einfach nicht alles auf sich persönlich beziehen, zumal wenn Äusserungen - wie Sie ja schreiben - Ihnen sowieso gleichgültig sind.

Ich habe z.B .eine langjährige Freundin,die erfolgreich Medizin studierte und dann vieleJahre als Ärztin praktizierte. Dann hing sie ein Studium der Psychologie an ihr medizinisches Studium, schloss dieses mit der Fachbezeichnung "medizinische Psychotherapeutin" ab und praktiziert nun schon lange in ihrer Praxis auf diesem Gebiet. Diese Kombination einer approbierten Ärztin mit der Zusatzqualifikation Psychotherapeutin ist hilfreich, weil sie damit mehrere Fachbereiche abdecken kann.
Mit ihr unterhalte ich mich öfters über diese Tätigkeit und erlebe es, dass sie und auch ihre PatientInnen froh sind, dass sie diesen Weg gegangen ist. Sie ist nun über 70 Jahre alt, kürzt zwar seit einiger Zeit ihre Sprechstunden, will aber weitermachen, solange sie es schafft.
Zwischen den beruflich fordernden Zeiten erzog sie übrigens auch noch zwei Söhne, die mittlerweile  erwachsen sind und sich auch medizinisch betätigen.
Das imponiert mir sehr, weil ich von mir nicht weiss, ob ich diese gewaltigen Herausforderungen geschafft hätte. Olga
blumilein
blumilein
Mitglied

RE: "Freud, Hysterie und Ödipuskomplex"
geschrieben von blumilein
Lieber @Zwergohreule,

ich finde es sehr spannend, wie du dieses Thema aufrollst – ruhig, aber mit Tiefgang. Besonders der Hinweis auf Groddeck war für mich ein Aha-Moment. Dass der Begriff „Es“ womöglich gar nicht auf Freud selbst zurückgeht, sondern auf Groddeck, war mir neu. Auch dass Freud, trotz mancher verkürzter Zuschreibungen, letztlich die „Hysterie“ entgeschlechtlicht hat – das sehe ich nun mit anderen Augen.

Was mir auffiel: Viele Begriffe, die heute so altbacken oder pathologisierend klingen, sind nach wie vor in der Alltagssprache unterwegs – ohne dass man sich dessen bewusst ist. Ich frage mich oft: Ist das noch hilfreich oder verwirrt es eher? Gerade bei Freud – der einerseits bahnbrechend war, andererseits schwer zu greifen bleibt.

Was meinst du: Brauchen wir neue Begriffe für dieselben Phänomene oder nur neue Zugänge dazu?
CafeUndKomplimente
CafeUndKomplimente
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RE: "Freud, Hysterie und Ödipuskomplex"
geschrieben von CafeUndKomplimente
als Antwort auf BerndHeinrich vom 21.05.2025, 09:36:14
Nur ein kurzer Einwurf zur Einordnung: Der Begriff „Hysterie“ taucht in der ICD-10 tatsächlich nicht mehr als Diagnose auf, ich glaube schon länger nicht. Die Konzepte wurden in andere Kategorien überführt, etwa in die histrionische Persönlichkeitsstörung (F60.4) oder die dissoziativen Störungen (F44). Die Konversionsstörung gehört ausdrücklich dazu – sie ist nach wie vor als Diagnose vorhanden (z. B. F44.4).
Müsste auch nachzulesen sein über deinen Link des ICD-10 @BerndHeinrich auf den du verwiesen hast.