Literatur Schöne Lyrik
Sollte Löns doch Flieder gemeint haben?
Auf dieser Seite fand ich folgendes:
https://gesundpedia.de/Flieder
Wogegen hilft Flieder?
Rheuma
Fieber
Verdauungsbeschwerden
Ischias
Schluckauf
Gicht
Schmerzen
Sind das nicht die Krankheiten, die Löns in seinem Gedicht erwähnte? ?
Da muss ich endgültig passen, liebe Helga.
Ich würde nicht wagen, jemandem eine Tasse Tee vom Flieder
anzubieten.
Ich weiss keine Substanzen und verschiedene Anwendungen, z. B.
Wickel, Auflagen, Tee.
In keinem meiner Kräuterbücher ist unser Garten-Flieder aufgeführt
und gemeint.
Unter Hollunder, schwarzer - Sambucus nigra steht:
Volksmund:
Flieder, Holder, Holler, Altholder, Bachholder, Schiebekenstauch,
Eller, Elhorn, Pisseke.
Sodele, nun mach ich einen Punkt
mit einem lieben Gruss
Ingeborg
Ich würde nicht wagen, jemandem eine Tasse Tee vom Flieder
anzubieten.
Ich weiss keine Substanzen und verschiedene Anwendungen, z. B.
Wickel, Auflagen, Tee.
In keinem meiner Kräuterbücher ist unser Garten-Flieder aufgeführt
und gemeint.
Unter Hollunder, schwarzer - Sambucus nigra steht:
Volksmund:
Flieder, Holder, Holler, Altholder, Bachholder, Schiebekenstauch,
Eller, Elhorn, Pisseke.
Sodele, nun mach ich einen Punkt
mit einem lieben Gruss
Ingeborg
Da ich eben hier lese, gebe ich nun auch noch „meinen Senf“
dazu.
Das Gedicht von Löns über den Wundermann in Völksen
bezieht sich auf einen sog. „Quacksalber" (m.W. ein Schäfer),
der zu seiner Zeit großen Zulauf aus der Landbevölkerung
hatte, weil er alle Gebrechen heilte (oder nicht) und über
die Grenzen hinaus bekannt war.
Da ich seit 1970 in der Heide (Celle) wohne, habe ich mit der Zeit
alle Literatur aus der Region, darunter auch die Schriften von und
über Hermann Löns, gesammelt und meine, irgendwo einen Artikel
über diesen Schäfer gelesen zu haben, der sowohl verehrt wurde
als auch umstritten war.
Bei der Frage
Flieder - Syringa oder
Holunder - Sambucus
halte ich mich an die lateinischen Bezeichnungen, wobei Syringa m.W.
eher als Duft- und Zauberpflanze bekannt war.
Allegra

Menschendünkel
Der Bach zu deinen Füßen klingt,
Du aber weißt nicht, was er spricht.
Zu Häupten dir der Vogel singt,
Und was er singt, verstehst du nicht.
Die Bienen summen dir ins Ohr
Ihr ewig unenträtselt' Lied,
In hundert Zungen spricht das Moor,
Der Wald, die Heide und das Ried.
Und hundertfältig um dich her
Ist Leben, reich wie deins gewebt,
Du aber weißt davon nicht mehr
Als einer, der im Monde lebt.
Und dennoch dünkst du unerreicht
Dich über alle sie gestellt
Als einzig Weiser! Ach, vielleicht
Bist du der einz'ge Narr der Welt!
A. de Nora (1864 - 1936), Pseudonym für Anton Alfred Noder, deutscher Arzt und Dichter


RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
***
Christian Morgenstern
(1871-1914)
Du bist mein Land
Du bist mein Land,
ich deine Flut,
die sehnend dich ummeeret;
Du bist der Strand,
dazu mein Blut
ohn' Ende wiederkehret.
An Dich geschmiegt,
mein Spiegel wiegt
das Licht der tausend Sterne;
und leise rollt
dein Muschelgold
in meine Meergrundferne.
***
Leere
Mein Herz ist leer,
ich liebe dich
nicht mehr.
Erfülle mich!
Ich rufe bitterlich
nach dir.
Im Traume zeig
dich mir
und neig
dich zu mir her!
Erfülle mich
mit dir
auf ewiglich!
Ich trag′s nicht mehr, -
ich liebe dich
zu sehr.
***
Christian Morgenstern
(1871-1914)
Du bist mein Land
Du bist mein Land,
ich deine Flut,
die sehnend dich ummeeret;
Du bist der Strand,
dazu mein Blut
ohn' Ende wiederkehret.
An Dich geschmiegt,
mein Spiegel wiegt
das Licht der tausend Sterne;
und leise rollt
dein Muschelgold
in meine Meergrundferne.
***
Leere
Mein Herz ist leer,
ich liebe dich
nicht mehr.
Erfülle mich!
Ich rufe bitterlich
nach dir.
Im Traume zeig
dich mir
und neig
dich zu mir her!
Erfülle mich
mit dir
auf ewiglich!
Ich trag′s nicht mehr, -
ich liebe dich
zu sehr.
***


RE: Schöne Lyrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
***
Adelbert von Chamisso
(1781-1838)
(Louis Charles-Adélaïde de Chamisso de Boncourt,
deutsch-französischer Dichter und Naturforscher)
Das Neue wird
Willst deines Hauses Glanz du aufrecht halten?
Laß rosten deiner Väter Schild und Schwert,
Die tun es nicht, die geben nicht den Wert,
Die Zeit ist abgelaufen, wo sie galten.
Das Neue wird; das Alte muß veralten.
Die Meinung hat im Lichten sich verklärt
Und von der rauhen Faustkraft abgekehrt;
Das Wort ist's, der Gedanke, welche walten.
***

Himmelfahrt
Ernst Moritz Arndt (1769-1860)
Wie prangt im Frühlingskleide
die grüne, bunte Welt!
Und hat in Welt und Heide
Musik und Lust bestellt:
Wie klingt und spielt der Scherz
in Büschen rings und Bäumen
von Edens Blumenträumen
den Klang in jedes Herz!
Hinaus denn, meine Seele!
In voller Lust hinaus!
Verkünde, ruf, erzähle
und kling und sing es aus!
Du bist von Lerchenart,
nach oben will dein Leben:
Lass fliegen, klingen und schweben
die süße Himmelfahrt.
Auf! Lüfte deine Schwingen
zum frohen Heimatort!
Dein Trachten, Sehnen, Ringen,
dein Weg, dein Lauf ist dort –
O flieg aus diesem Glanz
der bunten Erdenlenze
ins Land der ew’gen Kränze!
Dort ist dein Ziel, dein Kranz.

Beschränkung
Eduard Bauernfeld
Beschränkung
Eduard Bauernfeld
Kannst du das Schönste nicht erringen,
so mag das Gute dir gelingen.
Ist nicht der große Garten dein,
wird doch ein Blümchen für dich sein.
Nach Großem drängt's dich in der Seele?
Daß sie im Kleinen nur nicht fehle!
Tu heute recht, so ziemt es dir,
der Tag kommt, der dich lohnt dafür.
So geht es Tag für Tag, doch eben
aus Tagen, Freund, besteht das Leben.
Gar viele sind, die das vergessen,
man muß es nicht nach Jahren messen.

Der Wanderer
G. Ph. Schmidt von Lübeck
Ich komme vom Gebirge her.
Es dampft das Tal, es braust das Meer.
Ich wandle still, bin wenig froh.
Und immer fragt der Seufzer: wo?
Die Sonne dünkt mich hier so kalt,
die Blüte welk, das Leben alt.
Und was sie reden, leerer Schall.
Ich bin ein Fremdling überall.
Wo bist du, mein geliebtes Land?
Gesucht, geahnt und nie gekannt!
Das Land, das Land, so hoffnungsgrün,
das Land, wo meine Rosen blühn.
Wo meine Freunde wandeln gehn,
wo meine Toten auferstehn,
das Land, das meine Sprache spricht.
O Land, wo bist Du?
Ich wandle still, bin wenig froh.
Und immer fragt der Seufzer: wo?
Im Geisterhauch tönt’s mir zurück:
„Dort, wo Du nicht bist, dort ist das Glück!“
Vertont von Franz Schubert

Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!
Und kriegt der raue Wintersmann,
auch seinen Freund, den Nordwind, an
und wehrt er sich, so gut er kann,
es soll ihm nicht gelingen;
denn alle Knospen springen,
und alle Vöglein singen.
Hurra! Hurra!
Der Frühling ist doch da!
Heinrich Seidel (1842-1906)